Warum ich Klassische Musik liebe Musik des 20. und 21. Jahrhunderts (Neue Musik) Am Anfang des 20. Jahrhunderts sind viele Komponisten des deutschsprachigen Raumes und auch Frankreichs tief geprägt von dem Werk Richard Wagners. Das gilt vor allem für Gustav Mahler aber auch für Richard Strauss. Mahler drückt sich in gigantischen Sinfonien aus, Strauss in gewaltigen Sinfonischen Dichtungen. Dieser spätromantische Musikstil wird in Frankreich von Claude Debussy abgelehnt. Er schafft eine ganz eigene, impressionistische Klangfarbensprache, die wegweisend für die spätere moderne Musik sein sollte. Strawinski setzt neue, verstörende Akzente. In seinen Balletten, besonders im “Sacre du printemps” werden archaische und vitalbiologische Seiten der Musik angesprochen. Der Rhythmus verselbstständigt sich, die Schlaginstrumente übernehmen eine tragende Funktion. Es kommt zum größten Skandal der Musikgeschichte bei der Aufführung des “Sacre du printemps” in Paris. Die 2. Wiener Schule um Arnold Schönberg, Alban Beg und Anton Webern verabschiedet sich von traditioneller Funktionsharmonik und entwickelt die Dodekaphonie (Zwölftonmusik, ein Kompositionsverfahren mit Reihen von zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen). Die Dissonanz emanzipiert sich. Der musikalische Expressionismus wird propagiert. Das normale Bürgertum ist schockiert und hält in Konzertsälen an traditionellen Programmen fest (Mozart, Beethoven, Brahms). Hat der Erste Weltkrieg die Künstler zu einem Umdenken bewegt, so hatte der Zweite Weltkrieg künstlerisch zunächst verheerende Folgen. Die Werke von jüdischen Komponisten wie Arnold Schönberg, Ernst Krenek, Kurt Weill, Hanns Eisler, Franz Schreker, Erwin Schulhoff und Ernst Toch,  aber auch die der „arischen“ Komponisten wie Anton Webern, Paul Hindemith und Igor Strawinski galten als entartet und durften nicht mehr aufgeführt werden. Nach dem Krieg blühte gerade in Deutschland eine neue innovative Musikszene auf. Bei den “Donaueschinger Musiktagen” und den “Darmstädter Musiktagen” trafen sich junge talentierte Musiker und spielten ihre Werke. Unter den Begriff “Neue Musik” fallen unterschiedlichste Musikrichtungen: Serielle Musik (Reihenbildung von Tönen, Rhythmen und anderen Parametern), elektronische Musik, Aleatorik (Zufallsmusik), mikrotonale Musik mit fernöstlichen Anleihen, Kompositionen mit Geräuschen, Minimal-Music u.a..  Heute sind die Musikstile und Richtungen auch durch die Globalisierung fast unübersehbar vielfältig. (Das gilt ja auch für die Pop- und Rockmusik). Auffallend ist, dass endlich immer mehr Werke von Komponistinnen aufgeführt werden (Nadja und Lili Boulanger, Sofia Gubaidulina, Myriam Marbé, Violeta Dinescu, Piret Pormeister-Rips oder Adriana Hölszky, um nur wenige Namen zu nennen.) Nicht alles, was die Neue Musik hervorgebracht hat, liegt mir. Vieles ist mir unverständlich oder fremd (Serielle Musik, Aleatorik). Andere Kompositionsarten liegen mir mehr; bestimmte Stücke von Igor Strawinski, Alban Berg, Charles Ives, Krzysztof Penderecki, György Ligeti, Erwin Koch-Raphael, Sofia Gubaidulina aber auch meditative Stücke von Arvo Pärt und sogar manch minimalistisches Stück von Steve Reich. In unserem Kammerchor haben wir in letzter Zeit viele moderne Chorstücke aus Polen, Skandinavien oder dem Baltikum gesungen, die mir äußerst gut wegen ihrer Ausdruckskraft gefallen haben. So Stücke von Kuldar Sink, Einojuhani Rautavaara, Urmas Sisask, Jòzef Swider, Bengt Hallberg, Knut Nystedt und Piret Pormeister-Rips. →  Musik, die mir gefällt Impressum Startseite Schule Biografie