Rezensionen Hier einige Rezensionen aus verschiedenen Zeitungen und Fachzeitschriften.                                         Buchrezension                                                              Titel:  Stella                                                               von Elmar Rixen Roman, 371 Seiten, zahlreiche, teils farbige Abbildungen, Format 15,6 x 24 cm, kartonierter Einband Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat  Edition Octopus ISBN 978-3-86582-455-4   22,80 Euro   Der Roman führt große und kleine Leser an der Seite der zwölfjährigen Stella Sommer nach Namibia. Stella steht dabei eine ganz und gar außergewöhnliche Reise bevor, die sie und den Leser gleich in verschiedene Sphären entführen wird. Schnell ist man von dem Schicksal Stellas gefesselt, deren neugierige Frage nach ihrer Herkunft sich erst spät und dramatisch entschlüsselt; so bleibt das Buch die ganze Zeit bis zum Ende spannend, währenddessen man Stella zunächst neugierig auf ihrem Erkundungsweg des Sternenhimmels folgt. Was der Leser hier fast spielend mit den Augen und durch die Fragen eines Kindes erfährt, kann schwerlich durch Lehrbücher oder Volkshochschulkurse vermittelt werden. Leichtfüßig erwirbt der Leser in zwölf Vigilien (Nachtwachen) ein umfangreiches Basiswissen der Astronomie. Aber, es ist mehr als das: Astronomie wird hier nicht als trockene Wissenschaft, sondern spannend und neugierig machend auf eigene Beobachtungen vermittelt. Dass es sich hierbei hauptsächlich um den südlichen Sternenhimmel handelt, mag den Reiz zum einen erhöhen, zum anderen ist dies für das vermittelte Wissen ohne Belang: Die Physik und die astronomischen Gesetze gelten gleichwohl auch für den Nordhimmel. Die meisten visuellen Kostbarkeiten offenbart uns jedoch der südliche Sternenhimmel, der darum auch das Ziel vieler Astronomen ist. Ganz folgerichtig also, aber ungewöhnlich für einen Roman, sind daher seine Foto-Illustrationen. Dass der Autor darauf nicht verzichtet hat, lässt allein den astronomischen Teil dieses Romans zu einem wunderbaren Lehrbuch werden. Sogleich kann man das beschriebene Phänomen mit eigenen Augen betrachten und bemerkt dabei gar nicht, dass man schon wieder etwas dazugelernt hat! Dem Leser mit astronomischen Vorkenntnissen bietet Stella hingegen einen prima Auffrischungskurs der Himmelskunde. Wie viele Wege die Astronomie uns eröffnen kann, erfahren Stella und der Leser, wenn der Autor den Blick in den Sternenhimmel immer wieder mit Musik verbindet, deren Klänge man manchmal zu hören vermeint, so gut werden sie beschrieben. Mir ist es manchmal beim Lesen passiert, dass ich aufstand, um die entsprechende CD zu suchen und aufzulegen (so ich sie zu Hause habe). So manches „Aha-Erlebnis“ erfüllt hier den Leser und so mancher Kreis, der vorhanden war, wird hier geschlossen. Von hier bis zur Philosophie und Kosmologie ist es nicht mehr weit – auch dorthin werden Stella und ihre begleitenden Leser mit leichter Hand entführt und am Ende, passend zum Schicksal dieses jungen Mädchens, dann schmerzlich in die Gegenwart zurückgeholt. Eine Ahnung davon erhält man, wenn Stella auf ihrer Reise durch die fantastische, gegensätzliche, reiche, bizarre Landschaft Namibias am Toten Vlei angekommen ist. Eine Vorahnung beschleicht spätestens hier den Leser, dass etwas Düsteres bevorsteht. Nach der neunten Vigilie begibt sich Stella mit ihrem Onkel Karl auf eine wunderbare Reise durch das wilde, schöne Land. Der Autor versteht es, dieses Land, seine Ethnien, seine geologischen Besonder- heiten und diese unglaubliche Tierwelt darzustellen, als sei man selbst dort vor Ort. Auch hier wird der Leser mit Fotos verwöhnt, die der Autor – wie übrigens auch die Astrofotos – ausnahmslos selbst gemacht hat. So wird der Roman zugleich auch zu einem Reiseführer über Namibia, wie er liebevoller nicht geschrieben werden kann. Der Autor Elmar Rixen hat Namibia viele Male bereist, unzählige Nächte mit der Beobachtung und Fotographie des südlichen Sternenhimmels verbracht; er hat Pädagogik und Musik studiert und ist im Hauptberuf ein leidenschaftlicher Pädagoge. So ist es logisch, dass am Ende des Romans eine Landkarte Namibias mit Stellas Reiseroute, 2 Karten vom nördlichen und südlichen Sternenhimmel sowie ein umfassendes Glossar angeführt sind, die den Roman sinnvoll ergänzen. Dieses Buch bereichert den Leser gleich mehrfach. So habe ich sofort nach der Lektüre weitere Exemplare dieses Romans gekauft, um Stella in der Familie und an Freunde weiterzuverschenken, damit ich den Sternenhimmel, die Musik und dieses fantastische Namibia dieses Romans mit ihnen teilen kann. Astrid Gallus,  Frankfurt am Main Erschienen in der Zeitschrift STERNZEIT 2/3 2007 Aus der Allgemeinen Zeitung Namibia   vom 25.07.2008  von Irmgard Schreiber Bei der folgenden sehr kritischen Rezension musste ich einige Sätze weglassen (.......), um nicht wesentliche Details aus dem Roman zu verraten. Alles Kritische habe ich natürlich nicht gestrichen. Astronomie.de Titel: Stella Autor: Rixen, Elmar Verlag: Verlagshaus Monsenstein & Vanerdat ISBN: 978-3-86582-455 Datum:2007 Preis: EUR 22,80 Das erste Buch, welches ich selber gelesen habe, ist Petra lernt den Himmel kennen von Karl Schaiffers. Petra, ein Mädchen in Eurem Alter, wächst auf dem Stern- wartengelände in Heidelberg auf und darf bei Daddy durchs Fernrohr gucken. Die darin verpackte Einführung in die Astronomie, vom Planetensystem bis zur Extragalaktik, hat mich als 7-Jähriger so nachhaltig verdorben, dass ich heute viel beobachte und gelegentlich Rezensionen über Astrobücher schreibe. Der Klappentext ließ auf ein ähnliches Buch hoffen. Stella, die Heldin dieses Romans, ist zwar etwas älter als Petra, und das ganze Unterfangen "Stella lernt den Himmel kennen" ist etwas aufwändiger. Sie muss zu ihrem  Onkel nach Namibia fliegen, aber auch hier guckt am Ende ein kleines Mädchen durch das Fernrohr ...   Im Gegensatz zu Petra ist Stella kein ganz normales Kind, sondern ein Ausnahmetalent der Geige-spielenden Sorte. Aber der Reihe nach. Kaum landet Stella auf der Farm Capricorn ihres Onkels Karl (die fiktiv sein soll, die jeder Insider aber eindeutig an dem Drehteller im Frühstücksraum wiedererkennt), entspinnt sich ein Geflecht aus Handlungssträngen: 1) Ihr Onkel zeigt ihr den namibischen Sternenhimmel. 2) Sie lernt die Farm, das Land und die Leute bei einer längeren Tour durch Namibia kennen,     bei der sie alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten besucht, z.B. Etosha, Damaraland, Lüderitz,     den Hoba-Meteoriten und sogar die Caprivi-Region 3) Sie versucht, über ihren Onkel herauszukriegen, was eigentlich aus ihrem Vater geworden ist.     Sehr schnell wird deutlich, dass Karl sich geniert, über Stellas Vater zu sprechen. .............. 4) Bei einem Ausflug in die Wüste bleibt das Auto liegen, Stella erkrankt schwer. Am Ende werden     die beiden gefunden, aber Stella kehrt durchaus angeschlagen nach Deutschland zurück. ......................................................................................................... Was kann man von der Story halten? Was mir sehr gut gefallen hat, ist die genaue und passende Beschreibung des Lebens im Lande  bis in die Details. Oft musste ich schmunzeln, denn wie im richtigen Leben macht der weiße Namibianer im Roman natürlich ständig einen Plan. Und auch schwierige Aspekte des Zusammenlebens im Lande werden einigermaßen ungeschminkt dargestellt. Dennoch leidet die Story an einer gewissen Unwahrscheinlichkeit ihrer Helden. Natürlich darf ein Schriftsteller Charaktere aus mehreren realen Personen zusammenstellen. Wenn man es übertreibt, überschreitet man rasch die Grenze vom Traumland Namibia nach Phantasyland. In Deutschland gibt es Lotto-Hauptgewinner, Konzertpianisten und Fußballweltmeister. Ein Romanheld mit allen drei Attributen wäre bizarr oder unglaubhaft. In Namibia gibt es einige hundert Farmer mit deutsch- muttersprachlichen Hintergrund, und da ist die kritische Grenze viel schneller erreicht als bei einem 80-Millionen-Volk. Klar gibt es in Namibia eine Frau, die aus Deutschland eingewandert ist und dort ernsthaft Astronomie betreibt. Aber im Gegensatz zu Karl ist sie meiner Kenntnis nach weder ein musikalisches Ausnahmetalent, noch besitzt sie eine Farm oder hat bisher einen Schwarzen geheiratet. Trotzdem gehört sie, die Frau aus dem richtigen Namibia, zu den beein- druckenden Persönlichkeiten, an denen dieses Land so reich ist. Dann merkt man ziemlich stark, dass der Autor ein Lehrer, genauer ein Musiklehrer ist. Daher auch die Musikbegeisterung aller seiner Helden, die zu besagtem Realitätsdefizit beiträgt. Der Autor will belehren. Das ist zwar unzeitgemäß, aber durchaus angebracht, denn nebenbei wird astronomische Grundbildung und Landeskunde eines faszinierenden Fleckens Erde vermittelt. Aber Belehrung will wohl dosiert sein, und hier wird für meinen ganz persönlichen Geschmack überdosiert. Wer soll dieses Buch lesen? Das ist mir nicht ganz klar geworden. Ist es als Jugendroman gedacht, oder eher als Buch für Erwachsene? Ich habe Zweifel, dass es für ein Kind oder einen Jugendlichen Petra lernt den Himmel kennen ersetzt. Aber das ist auch egal. Eine geeignete Zielgruppe ist sicherlich der Amateurastronom, der nach Namibia fahren möchte und vorher eine Idee haben möchte, was in dem Land los ist. Das Buch stimmt bis zu einem gewissen Grade auf das Land ein, und zwar auf alle Aspekte, von Astronomie bis zum Lebensgefühl der Bewohner.   Rezension von: Hartwig Lüthen  im Astronomieforum “astronomie.de     Aus der Zeitschrift astronomie heute 4-2008 der Treffunkt für Astronomie Impressum Startseite Schule Biografie